Echo Licht Ausgabe 1: Über das Fortkommen



In Ausgabe 1 von Echo Licht geht es um das Fortkommen im weitesten Sinne, das Verreisen in der Phantasie (nach Helge Schneider), die Entwicklung der eigenen Person, das Fahrradfahren und den klassischen Sonntagsspaziergang.

„Ein gemaltes Bild sollte den Rezipienten irgendwohin mitnehmen, bestenfalls an einen schönen Ort aus der gemeinsamen Phantasie von Maler und Betrachter.
Die Dinge sind nie statisch. Man muss sich nur Zeit nehmen, sie zu beobachten.
Will man es naturwissenschaftlich betrachten, kommt einem ja der ganze Kram mit der Brechung der Lichtstrahlen auf der Oberfläche usw. in den Kopf, eben das Echo des Lichtes, eine Annäherung an den Sendungstitel.
Wir belassen es hier erst einmal schlicht und ergreifend beim Wunder der Farbe.

Über das Laufen
Beinhaltet das Laufen nicht auch eine Verweigerung gegenüber der Vergänglichkeit? Oder positiver ausgedrückt „Solange ich laufe und laufe kann mich der Tod nicht einholen.“ Das mag auch das Besondere am Laufen sein, man kreiert sich einen Moment der Zeitlosigkeit. Was mache ich? Ich laufe. Mehr kann ich im Augenblick nicht tun. Wenn ich stehen bleibe, bin ich aus diesem Konzept heraus. Würde ich ein Taxi anhalten, wäre ich ein Selbstbetrüger. Aber irgendwo sind da die Grenzen, die Grenzen der Stadt, die Grenzen der eigenen Kräfte und schon bin ich wieder im Hamsterrad.

Über geträumte Landschaften
Im Traum vereinen sich erlebte Orte und irgendwelche inneren Urlandschaften, die man von sonstwoher mitgebracht hat zu einer neuen Realität. Oft sind dies sehr stimmungsgeladene Eindrücke.
Über solche Träume bin ich natürlich ganz besonders dankbar. Nicht selten sind daraus sehr gute Bilder entstanden.
Bei mir ist es oft die selbe Landschaft, die in Träumen auftaucht. Wie meine eigene Insel. Ein Sehnsuchtsort. In einer Weise wahrhaftiger als das, was man tatsächlich draußen so wahrnimmt.
Wenn ich eine Landkarte meiner Bildwelt anlegen würde, wäre da zentral das Dorf mit dem See, wo ich aufgewachsen bin. Alle geheimen Wege würde ich einzeichnen. Natürlich auch den Schulweg von vorhin sowie die Trampelpfade durch die nachbarlichen Gärten, über die Bäche und durch den Sumpf bis hin zu den etwas entfernt liegenden Wald mit seiner Wiese und dem Bach, wo wir früher immer gepicknickt haben.
Als Erwachsener würde ich an der selben Stelle stehen und wissen; Ach, da hinten ist die B 203 von Rendsburg nach Heide und danach ist der Wald irgendwann zu Ende.

Tja, Wissen kann abtötend auf die Phantasie wirken und auch auch auf die unmittelbare Wahrnehmung. Kaum haben wir die Natur kartiert, am Besten noch mit breiten Wirtschaftswegen versehen, haben wir sie uns scheinbar angeeignet und ihr Geheimnis zerstört.

Auch der Blick in den Nachthimmel vermag heute für Träumer nicht mehr ganz so tröstend erscheinen, wo man schon gehört hat, dass die Mondoberfläche an private Investoren verkauft werden sollte.“

 

Musik

The Go Betweens - Streets of your town
The Go Betweens - Cattle and Cane
The Innocence Mission - Green Bus
The Innocence Mission - Tomorrow on the Runway
The Clientele - Bicycles
The Clientele - The Age Of Miracles

Broadcast - Echo´s Answer
The Zephyrs - Stargazer

Bilder

Giorgio Morandi - Stillleben
Claude Monet - Serien Heuschober und Kathedralen
Philipp Otto Runge - Der kleine Morgen, Der große Morgen
Marlene Reidel - Ein Sommertag
Carel Weight - The Battersea Park Tragedy
Peter Doig - Daytime Astronomy

Texte

Martin Heidegger - Der Ursprung des Kunstwerkes
Alfred Kubin - Die andere Seite

Haruki Murakami - Hardboiled Wonderland

 

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