Texte

Poisoned Romanticism, Fragmented Longing and the Consolation of Painting.

Dynamics determine perception of the landscape. Whether it is viewed from a car, a train or a bicycle, the perspective constantly shifts, even in the course of just one trip. Its image cannot be fully grasped, and seems in danger of dissolving among all the movement. As in film, fleeting impressions of the surroundings become merely a backdrop for potential narratives.

Vergiftete Romantik, gebrochene Sehnsucht und der Trost der Malerei.

Dynamik bestimmt die Wahrnehmung von Landschaft. Gleich ob von Auto, Bahn oder Fahrrad aus gesehen, die Ansichten verschieben sich ständig, selbst noch im Laufe einer Wanderung. Das Bild ist nicht zu fassen, es droht in aller Dynamik zu verschwinden. Wie im Film wird der Eindruck der Umgebung nur ein Hintergrund für mögliche Geschichten.

Neues aus dem Osten

[...] Eine davon ist herrlich finster: Nacht und Natur sind die bevorzugten Themen Lutz Bleidorns. In den Bildern des 1973 in Norddeutschland geborenen Malers wirkt die mondsüchtige Romantik fort, verbunden mit dem erregten Pinselstrich des Expressionismus. Sein Gemälde „Am dunklen Ufer“ ist ein ein so großformatiges wie großartiges Nachtstück, auf dem ein fahlgelber Vollmond eine nachtblaue Gebirgslandschaft stellenweise erhellt. Wie Corinth in seinen späten Walchensee-Bildern oder Kandinsky in seinen frühen Improvisationen treibt Bleidorn die Landschaftsmalerei durch die Vehemenz der Malweise an die Schwelle der Abstraktion. Eine interessante Position, die sich erfreulich abhebt von dem, was gerade „in“ ist. [...]
Kai Scharffenberger: 'Neues aus dem Osten' in 'Leo', Wochenbeilage der 'Rheinpfalz'

Die Geheimnisse bleiben

Malerei, Collagen und Fotografien von Lutz Bleidorn im Einnehmerhaus Freital.

Der Ausstellungstitel „Spoekenkieker“ ist einer kleinen Collage entlehnt. Das im westfälischen und niederdeutschen Sprachraum verankerte Wort heißt so viel wie „Spuk-Gucker“ oder „Gespensterseher“. Zu früheren Zeiten nannte man Menschen so, denen zugeschrieben wurde, meist unheimliche und Angst machende Dinge vorhersehen zu können. „Spuk-Gucker“ waren oft Personen, die die Natur gut kannten, aber wohl auch ihr gesellschaftliches Umfeld. Heute nennt man mitunter Pessimisten oder Schwarzseher so. Der „Spoekenkieker“ auf Lutz Bleidorns (Jg. 1973) Collage wirkt unerwartet gemütlich und freundlich.

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